Ganz am Ende ließ Jochen Fecht den kulinarischen Himmel noch einmal erleuchten. Fünf Köche (zusammengezählt acht Michelin-Sterne), diverse Winzer sowie weitere Köche zelebrierten bei der Closing Party des San Martino ihre preisgekrönten Kochkünste und veredelten das Ende des Sterne-Restaurants.

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Sieben Köche, acht Sterne. Am Sonntag kochte diese illustre kulinarische Runde bei der Closing Party des San Martino. Chef Jochen Fecht ...
Sieben Köche, acht Sterne. Am Sonntag kochte diese illustre kulinarische Runde bei der Closing Party des San Martino. Chef Jochen Fecht (Dritter von links) möchte sich in Zukunft unter anderem auf seine Kochschule sowie Wein-Events konzentrieren. | Bild: Schuler, Andreas

„Es ist Zeit, etwas Neues zu machen“, sagt Jochen Fecht, der das Haus 2014 mit seinem damaligen Serviceleiter Thomas Haist übernahm und gleich einen Stern des Guide Michelin erhielt. Seither verteidigte er diesen Stern Jahr für Jahr, seit dreieinhalb Jahren ohne den Kompagnon, der sich mit einer Tapas-Bar am Augustinerplatz selbstständig gemacht hat.

Seine Pläne für die Zukunft? Jochen Fecht betreibt bereits eine Kochschule in seinem Heimatort Stockach, er möchte Wein-Events und Genussreisen nach Mallorca organisieren, außerdem kann man ihn als Koch buchen.

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Kollege beim großen Abschiedsabend war TV-Koch Stefan Marquard, der in den 90er Jahren das Meersburger Sterne-Restaurant „Drei Stuben“ führte und aus Kochshows im Fernsehen bekannt ist. Marquard und Jochen Fecht sind seit vielen Jahren gut befreundet. Auch dabei: Bertold Siber, der einst im Stephanskeller zwei Sterne und später im Seehotel Siber an der Seestraße einen Stern erkochte.

Sieht nicht nur lecker aus, war es auch: Shrimp auf Melone-Gurken-Salat.
Sieht nicht nur lecker aus, war es auch: Shrimp auf Melone-Gurken-Salat. | Bild: Schuler, Andreas

„Mir wird bestimmt nicht langweilig“, erzählt Jochen Fecht im Gespräch. Er habe gemerkt, dass er Abwechslung benötige. „Ich war ja sechs Tage die Woche jeweils rund 16 Stunden im Restaurant. Das war schon anstrengend.“ Auch Wehmut sei dabei, doch unterm Strich sei er glücklich über die Entscheidung.

Feinstes Lammfilet gab‘s von Zwei-Sterne-Koch Dirk Hoberg, der im Ophelia kocht.
Feinstes Lammfilet gab‘s von Zwei-Sterne-Koch Dirk Hoberg, der im Ophelia kocht. | Bild: Schuler, Andreas

Vier Tage war das San Martino pro Woche geöffnet, „meine Mitarbeiter erhielten aber ein Gehalt für fünf Arbeitstage, obwohl sie eben nur vier arbeiteten“, sagt der Sternekoch. Das sei der Grund dafür gewesen, dass er „immer so tolle, professionelle und zuverlässige Mitarbeiter hatte.“

Hans Lauinger arbeitet seit vielen Jahren in der Konstanzer Gastro-Szene.
Hans Lauinger arbeitet seit vielen Jahren in der Konstanzer Gastro-Szene. | Bild: Schuler, Andreas

Einer davon ist das Konstanzer Gastro-Urgestein Hans Lauinger. „Ich weiß noch nicht, wo ich als nächstes arbeite“, sagte er, während er noch einmal mit Charme und Humor die Gäste des San Martino wie Könige behandelte. „Ich mache mir aber keine Sorgen. Sobald ich mich auf die Suche mache, werde ich jede Menge Angebote bekommen.“

Büffel-Pastete vom Konstanzer Unternehmen Büffel Bill.
Büffel-Pastete vom Konstanzer Unternehmen Büffel Bill. | Bild: Schuler, Andreas

Bertold Siber reiste extra für die Abschiedsparty aus seiner neuen Heimat Südfrankreich an – zusätzlich unterstützte er Jochen Fecht bei einem seiner Kochkurse. „Es ist sehr schade für Konstanz, dass er aufhört“, erzählte der 80-Jährige.

„Der Stern ist jetzt weg, da das Restaurant erst einmal geschlossen sein wird.“ Der Besitzer des Gebäudes hat noch keinen Nachfolger gefunden, laut SÜDKURIER-Informationen laufen derzeit Gespräche mit potenziellen Kandidaten.