VS-Villingen – Das anfänglich schlechte Wetter zu Beginn des Familientages im Villinger Kurgarten war schon fast Programm. Bei elf Grad und Regen waren die zahlreichen Aktionsstände aufgebaut worden und die Konzertmuschel für das Bühnenprogramm vorbereitet. „Ab 13¦Uhr scheint die Sonne“, zeigte sich Sebastian Merkle, Geschäftsführer der Baugenossenschaft Familienheim (BGFH), zuversichtlich. Er kam mit Liegestühlen untern Arm, die bei den Sonnenschirmen ihren Platz für die Besucher finden sollten.

Merkle sollte Recht behalten. Die Baugenossenschaft ist neben den Stadtwerken Villingen-Schwenningen und vielen Mitwirkenden Kooperationspartner des Familientages, der vom städtischen Seniorenrat veranstaltet wird. Punkt 11¦Uhr eröffnete die Streicherklasse der Musikakademie den Tag, der für Kinder, Eltern und Großeltern zu einem besonderen Tag werden sollte. Schirmherr Oberbürgermeister Jürgen Roth ließ es sich nicht nehmen, ein Musikstück der Drittklässler aus den Schulen in Villingen-Schwenningen zu dirigieren. Die jungen Geiger und Cellisten machten es Roth leicht. Denn auch ohne ihn wussten sie, was zu spielen sei. Wie sie anmerkten.

Um 13.30 Uhr strahlte die Sonne über dem gut besuchten Kurgarten und auch die riesige Hüpfburg konnte in Betrieb genommen werden. „Das war die Attraktion im vergangenen Jahr, so Gerd Ginger vom Seniorenrat, der angesichts des jetzt sonnigen Wetters wieder fröhlicher als am Morgen gestimmt war. „Man kann alles organisieren, aber das Wetter nicht“, so Ginger. Die Sonne brachte auch die vielen Minisolarventilatoren zum Laufen, die die Kinder bei der Baugenossenschaft zusammenbauen konnten. Mit Johannes Nonnenmacher vom Umweltzentrum Schwarzwald-Baar-Neckar machten sich einige Kinder mit Gummistiefeln ausgerüstet auf den Weg in die Brigach, um mit Siebkeschern zu erkunden, welche Lebewesen sich darin tummeln.

Ann-Kathrin Riehle, ihr Mann Fabian Ziegler und Tochter Madhu stärkten sich gerade an einem der vielen Stände und Food-Trucks, als wieder ein kurzer Regenschauer einsetzte. Sie sind begeistert vom Familientag, aber das Angebot für junge Familien in der Doppelstadt sei noch ausbaufähig. „Die Spielplätze in der Stadt sind top, aber es fehlt an Indoor-Angeboten, gerade wenn einmal das Wetter schlecht ist“, sagt Riehle. Ein kindgerechtes Museum, in dem die Kinder aktiv mitmachen könnten, fände sie auch gut.

Auf der Bühne zeigte die Tanzschule Gramlich Line Dance, während die Rettungshundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes mit ihren Hunden durch den Kurpark lief und es bei den Kindern große Augen gab, als sie in das Einsatzfahrzeug des Technischen Hilfswerkes steigen durften. Währenddessen bastelte der fünfjährige Theo Fischer an seinem Minisolarventilator. Seine Mutter mit Leni auf dem Arm ist mit dem Angebot für die Familien in Villingen-Schwenningen zufrieden. „Beim Familientag ist alles sehr kindgerecht“, lobt Katharina Fischer.

Beeindruckende Akrobatik bot der Zirkus Confetti vom Turnverein Villingen dem begeisterten Publikum. Für Akrobatik ist Hannes auf dem Arm von Papa Marcus Sahli noch etwas zu klein. „Ich finde das Angebot für die Familien in der Stadt völlig in Ordnung“, sagt Sahli und schaut sich nach dem Rest seiner Familie um. Alles andere sei Jammern auf hohem Niveau.