284 Namen stehen auf nicht weniger als acht Blättern – der Stimmzettel für die Kommunalwahl 2024 in Konstanz gleicht dem Telefonbuch für ein kleines Dorf. Die Stadt schickt ihn allen rund 65.000 Wahlberechtigten frei Haus zu, damit sie für die Abstimmung am 9. Juni in Ruhe ihre 40 Stimmen verteilen können. Aber an wen? Bei dieser Entscheidung hilft eine besondere Ausgabe der SÜDKURIER-Veranstaltungsreihe „Stadtgespräch“ am Dienstag, 14. Mai, im Theater Konstanz.
Unter der Stadtgespräch-Leitlinie „Es ist besser, miteinander zu reden als übereinander“ hat die Lokalredaktion aus allen acht antretenden Gruppierungen jeweils eine Vertreterin oder einen Vertreter eingeladen – und zwar die Bewerberin oder den Bewerber mit dem obersten Listenplatz, der oder die dem aktuellen Gemeinderat nicht angehört. So wird es ein Abend mit neuen Gesichtern, denen ihre Parteien oder Gruppierungen aber viel zutrauen, wie der obere Listenplatz zeigt.
Für den Gemeinderat mögen sie, falls sie erfolgreich sind, zunächst Neueinsteiger oder in einem Fall auch mögliche Rückkehrerin sein. Doch es werden nicht nur gänzlich unbekannte Gesichter auf der Bühne des Theaters sitzen, wenn dort am 14. Mai die Debatte zur Kommunalwahl läuft. Einige der Podiumsgäste sind schon länger durch gesellschaftliches Engagement in Konstanz bekannt, andere werden für viele Zuhörer und auch die politische Konkurrenz eher neu sein.
Nach diesem Prinzip „der beste Newcomer, die beste Newcomerin“ wurden die acht Podiumsgäste ausgewählt, und sie haben alle acht zugesagt. Gut vier Wochen vor der Wahl und noch rechtzeitig vor den Pfingstferien diskutieren also – in alphabetischer Reihenfolge – ab 19 Uhr folgende Bewerberinnen und Bewerber um ein Mandat für die Amtsperiode 2024 bis 2029 im Konstanzer Gemeinderat:
Michael Blümm, Jahrgang 1971, ist der Spitzenkandidat der neuen Gruppierung KN Kommt, die bisher nicht im Gemeinderat vertreten ist und erstmals mit vier Bewerbern antritt. Er ist Ingenieur.
Sabine Feist, geboren 1971, steht auf dem CDU-Wahlvorschlag auf Position 1; sie gehörte dem Konstanzer Gemeinderat von 2014 bis 2019 schon einmal an, trat vor fünf Jahren allerdings nicht zur Wiederwahl an*. Sie ist Freie Architektin.
[* Anm.d.Red: Wir hatten zunächst berichtet, sie habe die Wiederwahl verpasst, wir bitten den Fehler zu entschuldigen.]
Manfred Hensler, geboren 1951, steht hinter zwei amtierenden Stadträten auf Platz drei der FDP-Liste; er engagiert sich auf Kreisebene im ehrenamtlichen Sprecherrate in Flüchtlingsfragen und ist pensionierter Oberstudiendirektor.
Lisa Kreitmeier, Jahrgang 1998, ist Spitzenkandidatin von Freier Grüner Liste (FGL) und der Partei Bündnis 90/Grüne. Sie ist von Beruf Landwirtin und war eine der Organisatorinnen der jüngsten Großdemo für Demokratie und gegen Rechts.
Sonali Mhalas-Bartels, geboren 1971, engagiert sich bereits im Ortschaftsrat Litzelstetten und steht hinter einigen amtierenden Ratsmitgliedern auf Platz vier der Liste der Freien Wähler. Sie ist Volljuristin.
Wolfgang Moßmann, Jahrgang 1959, steht nach den drei amtierenden Gemeinderatsmitgliedern auf Platz vier des Wahlvorschlags der Linken Liste Konstanz, wo er sich bereits bisher politisch engagiert hat. Er ist Diplom-Ingenieur.
Petra Rietzler, Jahrgang 1964, hat sich für die SPD 2021 um ein Mandat im Landtag beworben, kam aber nicht ins Parlament. In Konstanz ist sie vor allem als langjährige Vorsitzende des Gesamtelternbeirats bekannt; von Beruf ist sie Fremdsprachensekretärin.
Swetlana Wiedenbeck, geboren 1989, ist die Spitzenkandidatin beim Jungen Forum Konstanz. Auch sie hat sich bereits in der Elternarbeit engagiert. Von Beruf ist sie Architektin.
Im Stadtgespräch wird der SÜDKURIER diese fünf Frauen und drei Männer vor allem untereinander ins Gespräch bringen, damit für die Gäste deutlich wird, wo die inhaltlichen Schwerpunkte und Trennlinien der antretenden Gruppierungen liegen. Zugleich soll aber auch deutlich werden, was für Menschen es sind, die sich um das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler bewerben und zugleich schon viel von diesem Vertrauen von ihren Gruppierungen erhalten haben.
Der Debattenabend soll ein Beitrag zur politischen Meinungsbildung in der Stadt sein und setzt auf Dialog und Fairness, im Sinne der Gleichbehandlung sind alle acht Gruppierungen eingeladen. Das Theater stellt im Rahmen seiner breit angelegten Kooperation mit dem SÜDKURIER Medienhaus für den Abend den Rahmen bereit. Das SÜDKURIER-Stadtgespräch ist aber keine Veranstaltung des Konstanzer Theaters, das sich als öffentliche Einrichtung aus dem Wahlkampf herauszuhalten hat.
Wer sich anmeldet, bekommt einen reservierten Platz
Bei der Auswahl der Themen, die am Diskussionsabend unter der Moderation von Redaktionsleiter Jörg-Peter Rau vertieft behandelt werden, können sich die Gäste vor Ort beteiligen oder schon jetzt eine Frage per E-Mail senden an konstanz.aktion@suedkurier.de mit dem Stichwort Stadtgespräch. Wer sich im Theater einen oder zwei Plätze sichern will, kann sich ab sofort auf der Internetseite www.meinSK.de/stadtgespraech2024 anmelden oder anrufen unter 07531 9994444 (montags bis freitags 7 bis 17, samstags 7 bis 12 Uhr). Der Eintritt ist selbstverständlich frei.
